Hohenlohekreis: Der Klimabeirat des Hohenlohekreises ist Mitte Oktober in Kupferzell zu seiner ersten Arbeitssitzung zusammengekommen. In dem Gremium sitzen Vertreter aus allen Kreistagsfraktionen und der Landkreisverwaltung. Ergänzt wird der Arbeitskreis künftig auch von Klimaschutz- und Energieexperten. Der Klimabeirat soll vor allem das neue Klima-Zentrum bei seiner Arbeit beraten und Impulse geben.
„Mit dem Klimabeirat wollen wir das Thema Klimaschutz auf lokaler Ebene fest verankern und Brücken in die Bevölkerung bauen“, unterstrich Landrat Dr. Matthias Neth bei seiner Begrüßung. Der Hohenlohekreis wolle einen sichtbaren Beitrag leisten, um den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 deutlich zu reduzieren. Unter anderem werde die Planung neuer Solaranlagen auf Dächern, ein nachhaltiger Fuhrpark und die Förderung nachhaltiger Verkehrsformen in Angriff genommen. „Der Klimabeirat kann uns bei diesem Vorhaben beratend und unterstützend zur Seite stehen. Vielen Dank an alle, die engagiert dabei sind“, hob Neth hervor.
Vorsitzender des neuen Gremiums ist der ehemalige Dezernent für den Ländlichen Raum Dr. Wolfgang Eißen, der als Ruheständler diese Aufgabe ehrenamtlich übernimmt. „Wir wollen den Klimabeirat zu einem Expertengremium ausbauen, das regionale Entwicklungen beurteilen und fördern kann“, so Eißen. Wichtig sei auch, die Menschen bei der Gestaltung der Energie- und Ressourcenwende mitzunehmen.
Besonders viel Lob gab es für die bereits geleistete Arbeit des neuen Klima-Zentrums. Seit April ist es gelungen, die Menschen im Kreis auf vielfältige Weise zu sensibilisieren. Aktuell läuft beispielsweise eine breit angelegte Energiesparkampagne, die mit etwas Humor Hilfestellung beim Energiesparen im Alltag geben soll. Die Kampagne zielt auf kleine Veränderungen, die in Summe aber eine große Wirkung haben. Neben einem Infoflyer gibt es kurze Videoclips, die in den Sozialen Medien große Resonanz hervorrufen.
Sehr großen Zuspruch erfährt weiterhin das kreisweite Energieerstberatungsangebot. Dem Klima-Zentrum ist es, zusammen mit dem neuen Hohenloher Netzwerk der Energieexperten, gelungen, ein kostenloses Beratungsangebot in den Rathäusern anzubieten. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich über effiziente Sanierungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten ihres Wohngebäudes zu informieren.
Ressourcen zu sparen, Treibhausgase reduzieren und dabei Kosten zu senken sind die Ziele des neuen landesweiten Förderprogramms KLIMAfit. Das Klima-Zentrum Hohenlohekreis hat sich hierbei als eines der ersten in Baden-Württemberg für die Initiierung des neuen Förderprogramms entschieden. Ziel ist es, im Landkreis Firmen und Organisationen zusammenzuführen, um diese beim Abschöpfen ihrer Klimaschutz-Potenziale fachkundig zu unterstützen. Dies wird durch die individuelle Erstellung einer Klimabilanz, Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie durch Workshops nachhaltig umgesetzt.
Inhaltlich befasste sich der Klimabeirat auch mit einem Update des Klimaschutzkonzepts. „Sehr viele der entwickelten Maßnahmen sind aber immer noch gut geeignet, um den Klimaschutz im Kreis nach vorne zu bringen“, so der Leiter des Klima-Zentrums Joachim Schröder. Allerdings seien der Zeitplan und die Zielsetzung veraltet. „Hier müssen wir dringend nacharbeiten.“ Geplant ist eine Aktualisierung der Energie- und Treibhausgasbilanz für den Hohenlohekreis und eine Anpassung der Zielsetzung. So soll gewährleistet werden, dass der Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen messbar wird und auch Fehlentwicklungen möglichst früh erkannt werden.
Um das Informationsangebot weiter auszubauen, wird in Kürze ein Klimaschutz- und Energietelefon eingerichtet. Ebenso soll es im November ein Vortragsangebot im Bereich der Erneuerbaren Energien geben. Aktuelle Informationen gibt es unter www.klima-hohenlohe.de