Hohenlohekreis: Die verstärkte Aufklärungsarbeit der Abfallwirtschaft zum besseren Müll-Trennen zeigt Wirkung. So gab es beispielsweise deutlich mehr Anfragen an der Servicehotline und auch die Nachfrage nach den kostenlosen Papiertüten für die Baby-BETty hat in den letzten Monaten stark zugenommen. Hintergrund für die verstärkte Aufklärungsarbeit der Abfallwirtschaft war die Testphase für die Sonderleerungen der BioEnergieTonne BETty und der Restmülltonne.
Nachdem die Testphase jetzt erfolgreich abgeschlossen wurde, sind Sonderleerungen für falsch befüllte BETtys und überfüllte Restmülltonnen künftig kostenpflichtig.
„Unsere Informationen kommen in der Bevölkerung an“, freut sich der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Sebastian Damm. Es konnte erreicht werden, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mehr mit dem Thema Abfall beschäftigen und durch bessere Müll-Trennung einen größeren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Besonders wichtig sei die richtige „Müll-Trennung“ beim Bioabfall. Deshalb wolle man vor allem hier Unterstützung leisten, so Damm.
Die Abfallwirtschaft empfiehlt nach wie vor, Zeitungspapier oder Papiertüten für die BioEnergieTonne BETty zu verwenden. Die kostenlosen Papiertüten können sich die Bürgerinnen und Bürger des Hohenlohekreises auf den Rathäusern oder direkt bei der Abfallwirtschaft in Künzelsau abholen.
Die Papiertüten der Abfallwirtschaft binden die Feuchtigkeit und verrotten zu 100% auch in der Schnellkompostierung. Noch umweltfreundlicher und ressourcenschonender ist es, die Abfälle ohne jede Tüte einfach in einem rostfreien Stahlbehälter oder Plastikeimer zu sammeln und diesen regelmäßig zu leeren und grob zu reinigen. Abfallberater Rainer Mugler weist darauf hin, wie wichtig es sei, dass das Ausgangsmaterial die höchste Qualität habe, um den weiteren Verwertungsprozess nicht zu gefährden. Im Biomüll dürfen keine Fremdstoffe, wie z. B. Plastik oder Abfall, welcher in den Restmüll gehört, enthalten sein. Enthalte der Bioabfall keine Fremdkörper, dann müssten diese auch nicht aufwendig heraussortiert werden.
Bioplastiktüten sind zur Nutzung in der BioEnergieTonne nicht verboten. Die richtigen Tüten müssen aber nach DIN-Norm als biologisch abbaubar gekennzeichnet sein. Laut eines Hintergrundpapiers des Umweltbundesamtes zum Thema biologisch abbaubare Kunststoffe sind Bioplastiktüten teilweise oder ganz aus nachwachsenden Rohstoffen, wie z. B. Mais, Holz oder pflanzlichem Öl hergestellt. Biologisch abbaubar bedeute, dass sich das Material innerhalb von 12 Wochen zu mehr als 90 Prozent zu Wasser, CO2 (Kohlenstoffdioxid) und Biomasse zersetze. Viele Biokunststoffe würden daher nicht zu wertvollem Humus zerfallen, sondern lediglich zu Wasser und CO2. Der daraus entstehende Kompost biete so keine Nährstoffe für Ackerböden oder Gärten.
Gelangen andere Kunststofftüten in die BETty, geht ihr kompletter Inhalt für die Kompostierung verloren, denn dann wird BETty beim nächsten Abfuhrtermin gesperrt und als Restmülltonne gekennzeichnet und kann nur zur nächsten Restmüllabfuhr bereitgestellt werden. Die Leerung verursacht eine zusätzliche Gebühr, die auf dem nächsten Bescheid berechnet wird.
In der von September 2020 bis Januar 2021 durchgeführten Testphase der Abfallwirtschaft wurden die Bürgerinnen und Bürger des Hohenlohekreises ausführlich über richtige Mülltrennung informiert. Ab 01.02.2021 erfolgen nun die ersten Gebührenberechnungen als Sonderleerungen bei falsch befüllten BETtys. Ein Beiblatt im aktuellen Gebührenbescheid informiert über den Ablauf und die Kosten zur Sonderleerung.
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.abfallwirtschaft-hohenlohekreis.de/sonderleerung und über die App „Abfallinfo HOK“. Sie steht in den gängigen App-Stores kostenlos zum Download zur Verfügung. Bei Fragen ist das Team der Service-Hotline unter 07940 18-555 zu erreichen.